Entsendung vs Lokalanstellung: Machen Sie jeden Trend mit?
Sie «entsenden» Mitarbeitende ins Ausland? Dann sind Sie nicht im Trend! «Local+» ist der moderne Ansatz und wird seit Jahren von Beratern gehypt und empfohlen. Aber was bedeutet Local+?
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Aber was bedeutet Local+?
Es ist die vermeintlich kostengünstige Art, Angestellte im Ausland arbeiten zu lassen, quasi als Alternative zu den bekanntlich teuren klassischen Entsendungen.
Was heisst das konkret? Local+ Transfers sind keine sozialversicherungsrechtlichen Entsendungen sondern Anstellungen im Gastland. Diese ziehen eine Unterstellung in den Sozialversicherungen des Gastlands nach sich. Entsprechend werden Mitarbeitende für die Zeit ihrer Auslandanstellung aus den Schweizer Sozialversicherungen «gezerrt». Sie ahnen es: Eine Lücke in der Schweizer Vorsorge und eine kurze unbedeutende Beitragsdauer in den Gastland-Vorsorgesystemen sind die Folge.
Ist das wirklich nötig? Passende zwischenstaatliche Vereinbarungen sind eigentlich vorhanden. Dass Unternehmen – wissentlich oder unwissentlich –, die speziell für solche zeitlich limitierten Auslandsaufenthalte abgeschlossenen Sozialversicherungsabkommen für entsandte Mitarbeitende nicht in Anspruch nehmen, ist ein Unding. Diese Abkommen sind hervorragend und Unternehmen sollten davon Gebrauch machen! Denn sie erlauben nicht nur den Verbleib in den schweizerischen Sozialversicherungen, sondern sichern zugleich die Befreiung von der Sozialversicherungspflicht im Gastland.
Das «+» steht für Benefits, welche Mitarbeitenden zusätzlich zum Gehaltspaket der lokalen Belegschaft im Gastland erhalten. So wird versucht, ein abgespecktes preisgünstiges Paket wieder aufzupolieren und somit vermeintlich attraktiver zu gestalten. Soviel zum Thema «sparen». Übrigens, die fetten Expat-Packages für Entsandte
gehören längst der Vergangenheit an. Es gibt Lösungen, welche sowohl für den Arbeitgeber wie für die Arbeitnehmenden attraktiv und gleichermassen fair sind.
Es gibt ein paar berechtigte Gründe für den Local+ Ansatz. Ansonsten gilt: Lassen Sie die Finger davon!
Picture: Courtesy by Pixabay/Geralt