Seit 2008 haben die Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer zunehmend Schwierigkeiten, Konten in der Schweiz zu eröffnen bzw. Bankbeziehungen mit der Schweiz zu unterhalten. Wenn sie es können, dann oft nur zum Preis hoher Gebühren oder einer oft hohen Mindesteinlage. (…)
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Die Auslandschweizerinnen und -schweizer brauchen aber Bankbeziehungen in der Schweiz aus folgenden Gründen:
- Auszahlung der Renten der zweiten Säule auf ein Konto in der Schweiz, wie von einigen Instituten gefordert.
- Zahlungen im Zusammenhang mit einer Krankenversicherung in der Schweiz, wie von einigen Krankenversicherer gefordert.
- Hypotheken und Transaktionen im Zusammenhang mit Immobilien in der Schweiz (Miete/Nebenkosten).
- Möglichkeit, ein Bankkonto zu besitzen: Um im Wohnsitzland ein Konto eröffnen zu können, ist es mitunter erforderlich, sechs Monate nach der Niederlassung ein Einkommen nachzuweisen. Dies gilt beispielsweise für Singapur.
- Um der finanziellen Instabilität im Wohnsitzland zu begegnen und sich so gegen die Risiken einer massiven Abwertung und einer Kontensperre abzusichern.
Strategie der ASO:
1. Systemrelevante Banken
Interventionen, um die systemrelevanten Banken zu verpflichten, Auslandschweizer aufzunehmen, als Gegenzug des Genusses der impliziten Garantie des Bundes im Falle von finanziellen Schwierigkeiten oder Konkurs.
2. Öffentliche Banken
Interventionen bei Kantonalbanken, gegebenenfalls mit den Eigentümern der Kantonalbanken.
Interventionen, welche eine Änderung der Postverordnung verlangen, um die Ausdehnung der Grundversorgungspflicht im Zahlungsverkehr an Auslandschweizer auszudehnen.
3. Privatbanken
Direkte Kontakte mit Privatbanken, um globale Lösungen für Auslandschweizer zu finden.
Aktueller Sachstand
Seit 2008 haben die Auslandschweizerinnen und -schweizer zunehmend Schwierigkeiten, Konten in der Schweiz zu eröffnen bzw. Bankbeziehungen mit der Schweiz zu unterhalten. Wenn sie es können, dann oft nur zum Preis hoher Gebühren oder einer überhöhten Mindesteinlage (z.B. 100’000 (Zürcher Kantonalbank) bzw. sogar 500’000 Franken (Luzerner Kantonalbank, Nidwaldner Kantonalbank)).
Die Auslandschweizerinnen und -schweizer brauchen aber Bankbeziehungen in der Schweiz, um Krankenversicherungen abzuschliessen, Ausgaben während eines Aufenthalts in der Heimat zu bezahlen oder Transaktionen rund um Immobilieneigentum zu tätigen.
Dieses Problem betrifft nicht nur Auslandschweizerinnen und -schweizer in den USA, sondern alle Auslandschweizer, obwohl die Auslandschweizer in den Nachbarländern der Schweiz weniger stark betroffen sind.
Heute haben sich Banken wie PostFinance, die Genfer Kantonalbank (BCGE) usw. dazu bereit erklärt, Auslandschweizerinnen und -schweizer als Kunden anzunehmen, aber sie bieten nicht immer alle Leistungen an, die Auslandschweizer benötigen. Bei PostFinance erhalten Auslandschweizer weder Kreditkarten noch Hypotheken für Immobilien in der Schweiz.
Die ASO hoffte, dass mit dem Inkrafttreten des automatischen Informationsaustausches (AIA) mit verschiedenen Ländern ab 2018 die Banken ihre Haltung gegenüber Kunden im Ausland lockern würden. Bislang konnte jedoch keine Lockerung angesichts des Inkrafttretens des AIA festgestellt werden.
Da die Schweizerbürger auf internationaler Ebene immer mobiler werden und es immer häufiger vorkommt, dass sie aus beruflichen Gründen eine kurze Zeit im Ausland verbringen, ist die Aufrechterhaltung der Schweizer Bankbeziehungen zwingend erforderlich. Die Schwierigkeit, Bankbeziehungen mit der Schweiz zu unterhalten, beeinträchtigt die Mobilität.
Fazit
Im Lauf der Jahre wurde der Situation der Auslandschweizerinnen und -schweizer bezüglich ihrer Bankbeziehungen immer mehr Beachtung geschenkt, vor allem auf der Ebene des Parlaments. Um die kontinuierliche Zunahme (2% jährlich) der internationalen Mobilität unserer Landsleute zu unterstützen, gilt es, die Hindernisse für diese Mobilität bestmöglich zu beseitigen. Die ASO fordert für die Auslandschweizer nach wie vor den Zugang zu Bankkonten, verhältnismässige Gebühren sowie einen Verzicht auf Mindesteinlagen. Im Interesse der Auslandschweizer wird sie künftig ihren Druck verstärken und auch die kantonale Eigner, bzw. die Kantonsregierungen in die Pflicht nehmen.
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